Erfahrungsaustausch in Zeiten von Corona
Dezember 2020 und Jänner 2021
Ziel des Projektes ist es, dauerhafte und wettbewerbsfähige Geschäftsmodelle für im Re-Use-Sektor tätige KMUs zu etablieren. Eine wesentliche Maßnahme ist der Austausch von Beispielen guter Praxis in den Projekt-Partnerregionen. Gemäß Projektplan sollen sich die Projektmitarbeiter und Akteure einer Region im Rahmen von Exkursionen mit jeweils zwei anderen Regionen hierzu vernetzten und austauschen. Die Steiermark plante diesen gegenseitigen Erfahrungsaustausch ("staff exchange") mit den Re-Use-Zentren der Metropolregion Helsinki (Kierrätyskeskus) und der Abfallagentur Katalonien (ARC).
Covid-19 bedingt konnten die geplanten Exkursionen im dafür vorgesehenen Projektzeitraum nicht durchgeführt werden. Als Alternative erfolgten die Erfahrungsaustausche online. Um dabei trotzdem einen möglichst umfassenden Einblick von den Praxisbeispielen vermitteln zu können, wurden die Vor-Ort-Besichtigungen durch Videotouren ersetzt.
Die konkrete Umsetzung der virtuellen Erfahrungsaustausche erfolgte von Seiten des Referates Abfall- und Ressourcenwirtschaft (Abteilung 14, Amt der Steiermärkischen Landesregierung) an drei Tagen im Zeitraum November 2020 bis Jänner 2021. Neben den ursprünglich geplanten Teilnehmer/innen aus Finnland und Spanien informierten sich zusätzlich auch Projektpartner und regionale Akteure aus Schweden und Italien über die steirische Re-Use Landschaft. Die folgenden Inhalte wurden dabei vermittelt und diskutiert:
Tag 1 - 2. November 2020
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Reparaturführer Steiermark - Online Portal für Reparaturdienstleistungen
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Steiermark Weinflasche - Rückgabesystem für Qualitätsweinflaschen
Tag 2 - 3. November 2020
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Ressourcenpark St. Johann im Saggautal - Spatenstich mit Interviews von Landespolitik und ExpertInnen
Tag 3 - 20. Jänner 2021
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Re-Use von Textilien in der Steiermark am Beispiel von Carla und pro mente Steiermark
Besonderes Interesse weckten die steirischen Ressourcenparks mit ihrer Sortiertiefe von ca. 80 verschiedenen Abfallfraktionen und den integrierten Re-Use Shops. Aufgrund des immer größer werdenden Digitalisierungsdruckes in der Re-Use Branche, verstärkt durch wiederkehrende Corona-Lockdowns, traf auch der neue Online-Shop für den Detailverkauf von Re-Use Ware von Carla Steiermark auf großes Interesse. Die Steiermarkflasche, das Wiederverwendungssystem für steirische Weinflaschen, inspirierte in Katalonien zu einem LIFE-Projekt namens LIFE-reWINE (Sep. 2016 - Dez. 2020). In der Region werden jährlich 180 Millionen Weinflaschen und 200 Millionen Cava (Schaumwein-)Flaschen produziert, die, ähnlich wie in der Steiermark, auch weiterhin unter dem Titel reWINE vermehrt wiederbefüllt werden sollen.
Auch von Seiten der der finnischen und spanischen Projektpartner wurde ein virtueller Ersatz für die Vor-Ort-Besichtigungen vorbereitet.
Die finnischen Projektpartner führten das steirischen Projektkonsortium durch eine Sortti Recycling Station in Helsinki und organisierten einen intensiven Online-Austausch mit den Helsinki Region Environmental Services (HSY). Über die Lernspiel-Plattform Seppo ermöglichten sie eine individuelle virtuelle Tour durch die Kierrätyskeskus-Re-Use Centers in der Region Helsinki.
Die spanischen Projektpartner ermöglichten dem Projektkonsortium Einblicke in eine sozialwirtschaftliche Arbeits- und Trainings-Initiative für Re-Use, die Foundation Formació i Treball, die in den Bezirken Barcelona und Tarragona aktiv ist. Darüber hinaus präsentierte die Agència de Residus de Catalunya (Abfallagentur Katalonien) eine sozial ausgerichtete Plattform für Wiederverwendung und Recycling von Elektro- und Elektronikgeräten, die eReuse circuit. Weiters führte sie in einer virtuellen Tour durch die Betriebsstätten von Cartaes, einer umfangreichen Re-Use- und Upcycling-Initiative für Textilien, Hausrat und Möbel der Cáritas Parroquial de Tàrrega.
Der intensive, wenn auch vorerst nur virtuelle, interregionale Austausch guter Praktiken bildet die Grundlage für die Erstellung von Aktionsplänen für Re-Use in den einzelnen Partnerregionen. Es gilt zu hoffen, dass bis zum Projektende von SUBTRACT auch noch Erfahrungsaustausche vor Ort möglich sein werden
Weiterführende Informationen:
Alle Partner des EU-Projektes: www.interregeurope.eu/subtract/contacts/
Newsletter: SUBTRACT Newlsetter
Website: www.interregeurope.eu/subtract/
Facebook: www.facebook.com/subtractproject