Zukünftige Anforderungen an die Abfallwirtschaft
in der Steiermark für den Übergang zu einer nachhaltigen Stoffflusswirtschaft – AWS Steiermark
Projektleitung
Univ.-Prof. Dr. Paul H. Brunner, Dipl.-Ing. Arnulf Schönbauer
Technische Universität Wien, Institut für Wassergüte und Abfallwirtschaft, Abteilung Abfallwirtschaft
Zusammenfassung
Im Auftrag des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung wurde im vorliegenden Projekt untersucht, inwiefern die Abfallwirtschaft der Steiermark bereits die Kriterien einer nachhaltigen Abfallwirtschaft erfüllt, und welche Maßnahmen in denjenigen Bereichen zu treffen sind, die allenfalls noch von dieser Richtung abweichen. Die Studie hatte folgende drei Ziele: Im ersten Teil wurde geprüft, was unter einer nachhaltigen Abfallwirtschaft zu verstehen ist, und ob das steiermärkische Abfallwirtschaftsgesetz (StAWG) als Grundlage für eine nachhaltige Abfallwirtschaft geeignet ist oder wie es gegebenenfalls zu ergänzen wäre. Das zweite Ziel bestand darin, den Unterschied zwischen der heutigen Praxis der Abfallwirtschaft und dem Soll-Zustand, wie er für eine nachhaltige Abfallwirtschaft definiert wird, zu bestimmen. Das dritte und eigentliche Ziel dieser Arbeit bestand im Entwerfen und Priorisieren von Maßnahmen für den Übergang vom jetzigen Ist-Zustand auf eine künftige nachhaltige Abfallwirtschaft.
Die Untersuchungen führten zu folgenden Resultaten:
In der Steiermark fallen je Einwohner jährlich rund 25 Tonnen (= 100%) Reststoffe an. Der größte Anteil stammt aus dem Bergbau (40 %) und der Landwirtschaft (25%) und wird nach der klassischen Definition nicht den Abfällen zugeordnet. Baurestmassen (20%) und Abfälle aus der übrigen Industrie/Gewerbe (8%) sind massemässig etwas weniger bedeutend. Bezogen auf die gesamte steiermärkische Abfallmenge ist die Masse an Abfällen aus privaten Haushaltungen (Siedlungsabfälle und Klärschlämme je 1-2 %) mit < 5% gering. Die Genauigkeit dieser Zahlen ist unterschiedlich. Insbesondere bei den Angaben aus Industrie und Gewerbe bestehen größere Kenntnislücken, die nur dann geschlossen werden kön-nen, wenn die gewerberechtlich erhobenen Informationen für die Datenbeschaffung in der Abfallwirtschaft in effizienter Weise genutzt werden können. Dies ist derzeit nicht der Fall.
Eine Zusammenfassung von Untersuchungsergebnissen und Lösungsansätzen für die Bereiche Bergbau, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Industrie und Gewerbe, Bauwesen, Siedlungsabfälle, Biogene Verfahren - Kompostierung, thermische Anlagen, Abwasserreinigung, Deponien und gefährliche Abfälle wird in der Originalstudie an dieser Stelle behandelt.