Sperrmüll (sperrige Siedlungsabfälle)
Abfallaufkommen und Mengenentwicklung
Sperrmüll bzw. sperrige Siedlungsabfälle sind Abfälle, die wegen ihrer Beschaffenheit weder in die bereitgestellten Restabfall-Behältnisse passen, noch durch die Systemabfuhr übernommen werden können. Darüber hinaus kann Sperrmüll keiner Altstofffraktion zugeordnet werden. Die Zusammensetzung des Sperrmülls ist grundsätzlich sehr heterogen; häufig handelt es sich um Haushaltsinventar (z.B.: Polstermöbel, Wäschespinnen), Sportgeräte (z.B.: Ski), Gartenmöbel u.ä.
Die von 2013 bis 2022 gesammelten Sperrmüllmassen aus Haushalten und ähnlichen Einrichtungen sind in der Abbildung dargestellt. Im Jahr 2022 betrug das Sperrmüllaufkommen aus Haushalten und ähnlichen Einrichtungen in der Steiermark 32 kg/EW.a; der österreichweite Durchschnitt betrug im Vergleich dazu nur 28 kg/EW.a.
Der zuletzt verzeichnete Rückgang an Sperrmüll kann zum einen mit den gestiegenen Energiepreisen und damit verstärkte energetische Nutzung von Holzresten, die damit nicht mehr der Sperrmüllsammlung zugeführt werden und mit einem „Nachholeffekt" aus der verstärkt wahrnehmbaren Entrümpelung in privaten Haushalten während der Pandemie-Lockdowns, in Zusammenhang gebracht werden. Andererseits kann auch die verpflichtende getrennte Sammlung von nicht gefährlichem Altholz am Anfallsort nach den Fraktionen Altholz zur stofflichen Verwertung und Altholz zur thermischen Verwertung tendenziell zu einem geringeren Sperrmüllaufkommen führen1).
Generell, und daher in den Auswirkungen nicht nur bei der Fraktion Sperrmüll sichtbar, ist aufgrund des wirtschaftlichen Umfelds eine Kaufzurückhaltung und längere Nutzungsdauer von Produkten ebenso wie ein Rückgang von Umbauarbeiten und damit ein Rückgang der Sammelmassen ab 2022 zu verzeichnen.
1) Vgl. Recyclingholzverordnung - RHV, BGBl. II Nr. 160/2012 mit Novellen BGBl. II Nr. 178/2018 und BGBl. II Nr. 495/2020.
Ing. Dipl. Wirt. Ing. (FH) Thomas Schlauer, A14 Abfall- und Ressourcenwirtschaft
Letzte Aktualisierung am 9.12.2024