Abfallbehandlung - Problemstoffe
Problemstoffe sind gefährliche Abfälle aus dem Bereich der Haushalte und vielfältig in ihrer chemischen Beschaffenheit. Problemstoffe werden in chemisch-physikalischen oder thermischen Behandlungsanlagen einer Behandlung (Beseitigung) zugeführt.
Während beispielsweise mineralische Altöle und Altlösemittel in der Steiermark behandelt werden können, wird der Großteil der gefährlichen Abfälle (Problemstoffe) bei der Entsorgungsanlage "Simmeringer Haide" der Fernwärme Wien in der einzigen großtechnischen Verbrennungsanlage (Drehrohranlage) für gefährliche Abfälle in Österreich verbrannt.
Simmeringer Haide - Fernwärme Wien
In Österreichs einziger Sonderabfallverbrennungsanlage werden Sondermüll und Klärschlamm unter Einhaltung strengster Umweltauflagen verbrannt. Die Kapazität der beiden Drehrohröfen beträgt 100.000 Tonnen. Derzeit werden 91.000 t/a entsorgt. Hier werden bei 1.200 Grad Abfälle wie Altöle, Gewerbe- und Industriemüll, Spitalmüll, Altmedikamente und Problemstoffe aus Haushalten entsorgt. In der Kläranlage werden jährlich ca. 190 Millionen Kubikmeter Abwasser zu etwa 88 Prozent gereinigt. Der anfallende Dünnschlamm, rund 1,8 Millionen m3 pro Jahr mit durchschnittlich 3,3 % Trockensubstanz (TS), wird durch Zentrifugen mechanisch entwässert, in Dickschlamm mit ca. 34 % TS umgewandelt und in drei Wirbelschichtöfen verbrannt. Dabei werden aus allen 5 Verbrennungslinien 250.000 Megawattstunden (MWh) pro Jahr Fernwärme ausgekoppelt, und 47.000 MWh pro Jahr Strom für den Eigenverbrauch produziert. Eine vierstufige, hocheffiziente Rauchgas- wäsche mit nachgeschalteter Aktivkoksanlage und eine SNCR – Anlage hinter jeder Verbrennungslinie garantieren die Einhaltung der vorgeschriebenen Emissionsgrenzwerte