Kompostierprozess
Unter Kompostierung oder Rotte versteht man den Abbau organischen Materials mit Hilfe von Mikroorganismen unter Zufuhr von Sauerstoff (aerob). Als Endprodukt dieses Prozesses entsteht Kompost.
Den fachlichen Hintergrund für eine ordnungsgemäße Kompostierung bildet die Richtlinie des BMfLFUW vom März 2005 "Stand der Technik der Kompostierung".
In dieser Richtlinie werden, unter Berücksichtigung der in der Kompostverordnung festgelegten Anforderungen, die bauliche und technische Ausstattung sowie die relevanten Rahmenbedingungen beschrieben.
Da die offene Mietenkompostierung ein sehr sensibler Bereich im Spannungsfeld Wirtschaft, Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist, muss größter Wert auf die Minimierung der Geruchsemissionen durch eine optimierte und ordnungsgemäße Prozessführung gelegt werden.Die steuerbaren Prozessparameter sind:
- Zusammensetzung des Ausgangsmaterials
- Strukturmaterialanteil
- Durchmischung des Materials
- Zusätze von Zuschlagstoffen
- Sauerstoffversorgung
- Wasserhaushalt (Mietenfeuchtigkeit)
- Rottetemperatur
- Rottedauer
Da ein Mangel an Sauerstoff zu anaeroben Verhältnissen (Fäulnis) führt und es in Folge zu Geruchsentwicklung kommt, ist stets auf ausreichende Belüftung zu achten. Diese wird durch einen entsprechenden Anteil von Strukturmaterial in der Ausgangsmischung (Luftporenvolumen) und durch regelmäßige Umsetzprozesse erreicht.
Ein ausreichender Feuchtigkeitsgehalt ist sowohl für die temperaturbedingte Hygienisierung als auch für den mikrobiellen Abbau erforderlich. Das Kompostiergut darf während des Kompostiervorgangs weder austrocknen noch zu nass sein.