Seitinger: Lebensmittel im Wert von 150 Millionen Euro landen jährlich im Müll – überlegtes Einkaufen spart Geld und Abfall
Presseinformation - 8. Juli 2008
„Abfall, wertvollster Rohstoff der Zukunft“ – Die Abfallerhebung 2008 zeigt enorme Wertsteigerung des Abfalls

„Es ist uns in der Abfallwirtschaft in der Steiermark gelungen aus einem großen ökologischen Problem eine ökonomische Chance zu entwickeln", so Landesrat Johann Seitinger zur Abfallerhebung 2008 (Berichtszeitraum 2007).
Mit einem Abfallaufkommen von 500 Millionen kg pro Jahr in der Steiermark ergibt sich ein enormes Rohstoffaufkommen, deren Wert zum Teil innerhalb eines Jahres dramatisch gestiegen ist. Gleichzeitig gab es beim kostenaufwendigen Restmüll einen erfreulichen Rückgang des Aufkommens. Damit hat sich die Steiermark im Bereich des Ressourcenmanagement in Europa wie auch weltweit zu einem Vorzeigeland entwickelt. Umso wichtiger ist es daher, die Menschen darauf aufmerksam zu machen, wie wertvoll ihr täglicher Müll und wie wichtig richtiges Mülltrennen ist. Traurige Wahrheit ist aber, dass in der Steiermark jährlich Lebensmittel im Wert von rund 150 Millionen Euro einfach im Abfall landen, das entspricht einer Menge von rund 50.000 Tonnen. Im Vergleich dazu beträgt die Summe der kommunalen Müllgebühren, die von den Steirerinnen und Steirern jährlich bezahlt werden, etwa 60 Millionen Euro pro Jahr.
„Wir haben in der Steiermark mit rund 400 Altstoffsammelzentren das beste Müllsammelsystem, es muss nur von den Menschen auch richtig genutzt werden. Denn, der wertvolle Rohstoff ‚Abfall' hat eine enorme Wertsteigerung erfahren", betont Landesrat Seitinger. Allein schon im Vergleich zum vergangenen Jahr ergeben die Zahlen für 2008, dass etwa der Ressourcenwert für Alttextilien von innerhalb eines Jahres von 60 Euro pro Tonne auf bis zu 320 Euro pro Tonne gestiegen ist. Auch im Bereich des Altpapiers gab es eine enorme Wertsteigerung. So lag der Wert 2007 noch bei 50 Euro pro Tonne und 2008 stieg er auf bis zu 120 Euro pro Tonne. „Richtig Müll sammeln macht Sinn. Wir dürfen den wertvollsten Rohstoff der Zukunft nicht ungenützt lassen, denn die Wiederverwertung von Abfall ist auch ein wichtiger Bestandteil beim Klimaschutz und Schutz unseres eigenen Lebensraumes. Das ist unser oberstes Ziel", so Seitinger weiter.
Beim Restmüll fallen neben den Behandlungskosten (einschließlich der Deponiekosten) vor allem auch die Sammelkosten (Müllabfuhr, Sammelgefäße, Transport zur den Behandlungsanlagen) ins Gewicht. Achtlos weggeworfener Müll in der Natur verursacht zusätzlich enorme Kosten, da jedes einzelne Stück, meist an schwer zugänglichen Stellen, einzeln aufgehoben und entsorgt werden muss. Das Einsammeln des achtlos weggeworfenen Mülls kostet den Steirerinnen und Steirern jährlich 15 Millionen Euro. Landesrat Seitinger schlägt daher dem Gesetzgeber vor, ein Bußgeld von 100 Euro für jene einzuführen, die diese enormen Kosten verursachen. „Stopp Littering!"