Errichtung einer Gemeinschaftsbiogasanlage in Feldbach
Vorbereitungs- und Koordinierungsarbeiten
Projektträger
Auftraggeber: Amt der Stmk. Landesregierung - FA19D für Abfall- und Stoffflusswirtschaft
Auftragnehmer:
- Fa. STENUM GmbH, Forschungsgesellschaft für Stoff-, Energie- und Umweltfragen
- in Zusammenarbeit mit der ARGE Biogas,
- der Österreichischen Vereinigung für Agrarwissenschaftliche Forschung (ÖVAF) und
- der Fa. Entec
Zusammenfassung und Ergebnisse
Im Rahmen des Projektes ÖKOFIT - "Ökologischer Bezirk Feldbach durch integrierte Technik" wurden in den Jahren 1993 und 1994 die anthropogen verursachten Güter- und Stoffflüsse der Region Feldbach durchleuchtet und bilanziert, um Anhaltspunkte für eine optimale Nutzung der vorhandenen Ressourchen und Potentiale nach dem Grundsatz der Nachhaltigkeit zu finden.
Aus dieser Analyse haben sich einige zentrale Bereiche für eine nachhaltige Regionalentwicklung herauskristallisiert: In der Region Feldbach spielt die Land- und Forstwirtschaft neben der Energieversorgung eine zentrale Rolle, und die Fleischer- und Schlachtbranche ist als Schlüsselbranche anzusehen. Somit sind optimale Voraussetzungen für eine Kopplung der Landwirtschaft mit den Schlächtereien gegeben, bei der Verwertungsstrategien entwickelt werden können, mit der die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft umgesetzt werden können.
Von der Forschungsgesellschaft STENUM wurde das Projekt ÖKOFIT II - "Biogas" als Weiterführung des abgeschlossenen Projektes ÖKOFIT I vorgelegt. In diesem Fortsetzungsprojekt wurden die wirtschaftlichen, technischen und rechtlichen Grundlagen für die gemeinsame Verwertung von organischen Abfällen aus Schlachtereien und Gülle aus der Landwirtschaft in einer Gemeinschaftsbiogasanlage für die Region Feldbach erarbeitet.
Zur Ermittlung der Grunddaten für eine Auslegung der Anlage wurden Flotatschlämme aus drei Schlachtbetrieben und Gülle aus einem Schweinemastbetrieb Gärversuchen unterzogen. In diesen Ausgasversuchen erreichten die Flotate Werte von 600 bis 900 l Biogas pro kg Trockensubstanz und bewiesen damit, daß sie sich sehr gut als Co-Substrat für eine Fermentation eignen.
Die Bestimmung des Trockensubstanzgehaltes bei der Schweinegülle führte zu unerwartet niedrigen Werten (1,9 % TS), die mit der in dieser Region üblichen Flüssigfütterung und Schwemmentmistung erklärt werden können. Dieser Umstand legte nahe, auch die alleinige Vergärung von Flotatschlämmen ohne die Trägersubstanz Gülle ins Auge zu fassen, obgleich Instabilitäten im Gärverlauf so nicht ausgeschlossen werden können.
Ausgehend von den ermittelten Grunddaten und einer eingehenden Gegenüberstellung der rechtlichen, technischen und wirtschaftlichen Bedingungen wurde von der Fa. Stenum eine Kooperation dreier Schlachtbetriebe (Fa. Raabtal GmbH, Fa. Titz und Fa. Koller) vorgeschlagen. Das Energieverwertungskonzept sollte so ausgelegt werden, daß sowohl das bestehende Prozeßwärmenetz der Fa. Raabtal GmbH als auch die Hygienisierung des Flotatschlammes, die Raumheizung der Gebäude und des Reaktors mit der Abwärme des Blockheizkraftwerkes versorgt werden können. Wenn die Betriebsstunden des BHKW auf den Energiebedarf des Betriebes abgestimmt werden, sollte es möglich sein, den gesamten Wärmebedarf der Fa. Raabtal GmbH zu decken.