Von der Pfanne in den Tank
Veresterung von Altspeiseölen zu Biodiesel
Projektträger
Auftraggeber: Amt der Stmk. Landesregierung - FA19D für Abfall- und Stoffflusswirtschaft
Auftragnehmer: Fa. SEEG, Südsteirische Energie- und Eiweißerzeugung,
Wissenschaftliche Begleituntersuchungen durchgeführt von der Universität Graz, Institut für Organische Chemie und der Technischen Universität Graz, Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik
Beteiligte: Fa. Niss, Fa. Vogel & Noot bzw. Fa. BDI - Biodiesel International
Projektlaufzeit: Dezember 1993 bis Dezember 1996
Zusammenfassung und Ergebnisse
Mittlerweile wird Altspeiseöl praktisch flächendeckend in der gesamten Südsteiermark gesammelt; am Projekt beteiligen sich nicht nur Gemeinden und private Haushalte, sondern auch Gastronomiebetriebe, Kasernen, Krankenhäuser und Mc Donald's Österreich.
Der daraus erzeugte Biodiesel findet seinen Einsatz in den Bussen der Grazer Verkehrsbetriebe, bei der GKB Graz- Köflacher Bergbaugesellschaft, in über 50 Gemeinden und vielen südsteirischen landwirtschaftlichen Betrieben und Forstunternehmen.
Für das während des Umesterungsprozesses entstehende Nebenprodukt Glycerin wurde ebenfalls eine umweltfreundliche Verwertungslösung gefunden: Die Nahwärme Mureck verwandelt die Nebenprodukte der Ökodieselproduktion zu elektrischem Strom, der in das Netz eingespeist wird; die Abwärme aus diesem Umwandlungsprozeß wird in die Nahwärmeversorgung zurückgeführt.
Projektziele
- Aufbau eines dezentralen, benutzerfreundlichen Sammelsystems für gebrauchte Speiseöle und -fette im Raum Südsteiermark und dadurch spürbare Entlastung der Kläranlagen
- Stoffliche Verwertung der Altspeiseöle zu biologisch leicht abbaubarem Ökodiesel
- Einsatzmöglichkeiten für den Ökodiesel in ökologisch sensiblen Bereichen wie Schottergruben, Wald, Wasserschutz- und -schongebieten
- Sammlung, Verarbeitung und Verwertung finden in derselben Region statt und erleichtern die Identifikation der Bevölkerung mit dem Projekt
Projektinhalt
- Im Rahmen des zweijährigen Pilotprojektes wurden die einzelnen Rohstoffchargen vor Ort chemisch analysiert und anschließend einem Umesterungsprozeß unterworfen, wobei Fettsäuremethylester ("AME") entsteht.
- Dieser Treibstoff wurde nach entsprechender Qualitätskontrolle in speziellen Fahrzeugen (LKW, PKW, Busse der Grazer Verkehrsbetriebe) getestet, wobei die Fahrzeuge durch Tests auf dem Rollenprüfstand einer laufenden Kontrolle unterzogen wurden.
- Über die Ergebnisse der chemischen Untersuchungen und der Motorentests (Motorenverträglichkeit, Wintertauglichkeit und Emissionsverhalten) liegt ein Endbericht vor. Allerdings hat sich gezeigt, daß während der zweijährigen Testphase Verklebungen an den Einspritzpumpen aufgetreten sind, deren Ursachen nicht zweifelsfrei festgestellt werden konnten. Aus diesem Grund wurde von den Universitäten ein Nachfolgeprojekt eingereicht, das den Ursachen für die "Einspritzpumpenverklebungen bei Biodieseleinsatz" auf den Grund gehen soll. Der Endbericht ist im Frühjahr 2000 zu erwarten.