TransWaste - EU-Projekt gegen unkontrollierten Müllhandel
www.transwaste.eu
Drohende Verknappung von 14 wichtigen Mineralien
Mitte Juni 2010 hat die Europäische Kommission eine Studie veröffentlicht, die die drohende Verknappung von 14 Mineralien, die für die Herstellung von vielen Produkten der Elektronik- und Automobilindustrie sowie zur Erzeugung erneuerbarer Energie essentiell sind, zum Inhalt hat. Die meisten dieser Mineralien finden sich in Österreich vor allem in modernen Elektronikprodukten, die sehr gerne von informellen Sammlern mitgenommen werden.
Gleichzeitig diskutiert das Europa-Parlament einen Vorschlag der Europäischen Kommission zur Überarbeitung der Elektroaltgeräte-Richtlinie. Bisher müssen pro Einwohner und Jahr jeweils mindestens vier kg an Elektroaltgeräten (EAGs) in die dafür vorgesehene Sammelstellen eingehen. Nun wird darüber diskutiert, die bisherige Sammelquote zu erhöhen, und zwar auf 65 % des Gesamtgewichts der EAGs, die in den beiden Vorjahren eines gegebenen Jahres in Verkehr gesetzt wurden.
Beide Ziele ließen sich unter anderem durch eine Einbindung des derzeitigen informellen Sektors in die legale österreichische Abfallwirtschaft, wie es das Projekt TransWaste bereits begonnen hat, erreichen.
Ziel ist ein gemeinsamer Leitfaden bis Juni 2012
Das vom EU-Förderprogramm Central Europe geförderte Projekt "TransWaste - Formalisation of informal sector activities in collection and transboundary shipment of wastes in and to CEE" greift die vielseitigen Herausforderungen rund um die informelle Abfallsammlung in Mitteleuropa auf.
7 Projektpartner aus 5 mitteleuropäischen Ländern (Österreich, Deutschland, Slowakei, Polen und Ungarn) arbeiten unter der Leitung des Institutes für Abfallwirtschaft der Universität für Bodenkultur in Wien zwischen Jänner 2009 und Juni 2012 zusammen.
Ziel ist es, in Zusammenarbeit aller Beteiligten, Lösungsansätze für den Umgang mit der informellen Abfallwirtschaft in Mitteleuropa aufzuzeigen. Produkt wird diesbezüglich ein gemeinsamer Leitfaden sein. In einem der Partnerländer soll außerdem die Einbindung der informellen SammlerInnen im Rahmen eines sozial-ökonomischen Betriebes vorbereitet werden.
Erste Daten zur informellen Abfallsammlung in Österreich
Aus der bisherigen Datenerhebung geht u. a. hervor, dass in Österreich im Rahmen der informellen Abfallsammlung pro Jahr rund 80.000 Tonnen mehr oder weniger brauchbare Gegenstände sowie Metalle gesammelt werden. Dies entspricht ca. 15 % der durch die offizielle Abfallwirtschaft in Österreich gesammelten Mengen an Sperrmüll, Elektroaltgeräten und Metallen.
Von diesen 80.000 t werden in etwa 65.000 t ins östliche EU-Ausland verbracht, der Rest verbleibt im Land. Über 50 % der verbrachten Mengen sind laut der bisherigen TransWaste Erhebungen klassischer Sperrmüll (wie z. B. alte Möbel oder Spielzeug). Wie sich diese Tatsache auf die finanzielle Bilanz der österreichischen Abfallwirtschaft auswirkt, wird derzeit noch erhoben.
Quelle: Pressekonferenz vom 2. September 2010
Kontakt
Nationale Projektleitung | Nationaler Projektpartner |
DI Gudrun Obersteiner (Projektleitung Institut für Abfallwirtschaft, BOKU Wien Muthgasse 107, A-1190 Wien Tel.: 0699/ 170 723 71 E-Mail: gudrun.obersteiner@boku.ac.at Web: www.wau.boku.ac.at |
Mag.a Andrea Kobler (Kommunikation) |
Für den Inhalt verantwortlich: Günter Felsberger
Quelle: Pressepapier zur Pressekonferenz vom 2. September 2010