Biogas-Studie: Landwirtschaftliche KLEINBIOGASANLAGEN in der Steiermark
Die Etablierung einer kombinierten energetischen und stofflichen Nutzung von biogenen Reststoffen im Rahmen landwirtschaftlicher Betriebe erfordert neue Anlagenkonzepte. Sog. Kleinbiogasanlagen, in denen Gülle aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung (ggf. zusammen mit weiteren biogenen Reststoffen oder biogenen Abfällen) energetisch genutzt und anschließend die verbleibende Biogasgülle (bzw. Gärrückstand) zur Düngung der landwirtschaftlichen Flächen verwendet wird, könnten bei entsprechend einfachen Anlagenkonzepten und einem hohen Eigenverbrauchsanteil der erzeugten Energie ein wirtschaftlich umsetzbares Konzept sein.
Ziel der neuen Studie „Kleinbiogasanlagen in der Steiermark" ist es, dieses Potenzial sowohl im Hinblick auf die Verfügbarkeit möglicher biogener Eingangsmaterialien als auch auf die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit hin auszuloten.
Die vorliegende Studie wurde durch die planergy GmbH, dem Kompost & Biogasverband Österreich sowie der LEA GmbH im Auftrag des Referates Abfall- und Ressourcenwirtschaft, A14, Land Steiermark, sowie fachlicher Unterstützung des Referats für Land- und Forstwirtschaft der Abteilung 10, und des Referats für Energietechnik und Umweltförderung der Abteilung 15, erstellt.
Nachdem es keine einheitliche Definition für Kleinbiogasanlagen gibt, wurde diese seitens der Autoren mit einer Leistung von bis zu 75 kWel festgelegt. Anlagen dieser Größe können gut mit typisch in der Landwirtschaft anfallenden Materialien wie Gülle, Mist und landwirtschaftlichen Reststoffen betrieben werden. Basierend auf der Evaluierung zeigt sich, dass derzeit kaum Biogasanlagen, die unter diese Definition fallen, in der Steiermark betrieben werden. Die größten Herausforderungen für Betreiber von Kleinbiogasanlagen bestehen darin, dass sowohl die Investitions- als auch die Betriebskosten bezogen auf Nm3 produziertes Biogas für kleine Anlagen deutlich höher liegen als bei großen Anlagen.
Seitens der Studienautoren wird gezeigt, dass in der Steiermark im Hinblick auf die verfügbaren biogenen Materialien zwar ein hohes Potential für kleine landwirtschaftliche Anlagen besteht, dieses aufgrund der wirtschaftlichen Randbedingungen derzeit aber kaum genutzt wird. Entsprechend werden seitens der Studienautoren Maßnahmen vorgeschlagen, um insbesondere die Investitionskosten zu reduzieren und damit längerfristig gesehen das vorhandene Potential besser nutzen zu können.